Salzburger Nachrichten (A), 17.10.2000

DATEN & FAKTEN

Der Kampf der christlichen Armenier um einen eigenen Staat reicht zumindest bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals kam es zu massiven Aufständen gegen das Osmanische Reich. Durch Deportationen und Massaker wurde vor allem 1914/15 ein Großteil des armenischen Volkes vernichtet. Bis heute will das offizielle Ankara derartige Verbrechen nicht wahrhaben. Man gibt zwar zu, dass Armenier bei Unruhen im zusammenbrechenden Osmanischen Reich ums Leben gekommen seien, doch wird jede Absicht eines Völkermordes geleugnet.

Die Beziehungen zwischen dem nach dem Zusammenbruch der UdSSR selbstständig gewordenen Armenien und der Türkei sind seit Anfang der 90er Jahre erneut schwer angespannt. Damals ergriff Ankara im Krieg um die armenische Enklave Nagorno-Karabach die Partei Aserbaidschans, auf dessen Territorium das Gebiet liegt.