Berner Zeitung (CH), 17.10.2000 umstrittenes staudammprojekt in der türkei Schweizer Garantie steht aus ABB und Sulzer Hydro sind die wichtigsten ausländischen Partner im türkischen Ilisu-Dammprojekt. Solange die türkische Regierung keine Angaben liefert, erteilt die Schweiz keine Risikoexportgarantie. *Jane Keetman Die Staudammprojekte im Südosten der Türkei bleiben umstritten. Dies gilt sowohl für die Türkei als auch für die Länder, deren Firmen, abgesichert von Exportrisikogarantien (ERG), an dem Projekt verdienen, sprich Arbeitsplätze sichern wollen. Im Zentrum der Diskussionen steht der grösste der noch zu bauenden Dämme, der Ilisu-Damm, der die historische Siedlung Hasankeyf überfluten wird. Die Schweiz ist mit ihren Firmen ABB und Hydro Sulzer und einem Auftragsvolumen von 470 Millionen Franken der wichtigste ausländische Partner bei Ilisu. Wie die übrigen Partner hat auch die Schweiz noch keine Entscheidung über die Erteilung einer Exportrisikogarantie für Ilisu getroffen. Alle warten auf die Vorlage von Plänen und Studien durch die türkische Regierung, die Klarheit über die Problemfelder Umsiedlung, Wasserqualität, Wasserversorgung der Nachbarländer und bestmögliche Bewahrung des archäologischen Erbes geben sollen. Standard nicht eingehalten Geteilte Meinungen Die Delegation meinte, ihr Bericht könne Auswirkung auf die Entscheidung über Exportrisikogarantien in ihren Ländern haben. In London, Berlin und in Rom sind die Meinungen über das Projekt zumindest geteilt, wobei nicht nur der Druck privater Initianten, sondern auch der vom türkischen Wasser abhängigen Länder Syrien und Irak eine Rolle spielen dürfte. Die schwedische Firma Skanska, die immerhin 24 Prozent an dem Ilisu-Konsortium hielt, hat sich bereits zurückgezogen. * |