Aachener Nachrichten, 19.10.2000 Einstimmige Resolution des Rates: "Wir wollen ihn!" Die ganze Stadt steht hinter Hüseyin Aachen (an-o). Nun steht fest: Die ganze Stadt Aachen steht hinter Hüseyin Calhan. Gestern verabschiedete der Rat einstimmig eine von der SPD vorgelegte Resolution. Der Tenor: Die Stadt bemüht sich, den 27-jährigen Kurden in ihre Obhut zu bekommen. Selten sind die Mitglieder des Rates so einmütig, wie im "Fall Calhan". Kurzfristig war das Thema "Calhan" auf die Tagesordnung gesetzt worden. Nach der Bürgerfragestunde, in der sich einige Freunde Calhans zu Wort meldeten, berichtete OB Jürgen Linden umfangreich von den bisher gelaufenen Aktivitäten der Stadt. So habe die Stadt an der Anhörung des Petitionsausschusses teilgenommen, bei der sie um eine wohlwollende Überprüfung des Bleiberechts gebeten habe. Dabei habe sie angeboten, Hüseyin Calhan zuständigkeitshalber nach Aachen zu übernehmen. Linden: "Ich habe mit der Weseler Landrätin, Birgit Amend-Glantschnig, Kontakt aufgenommen, um zu erreichen, dass der Abschiebetermin verschoben wird." Die Landtagsabgeordneten Rolf Einmahl (CDU) und Rainer Priggen (Grüne) seien von Linden gebeten worden, sich für Calhan zu verwenden. "Ich kann feststellen, dass die Stadt Aachen weiterhin bemüht sein wird, in diesem konkreten Einzelfall eine humanitäre Lösung zu realisieren, da persönlich und gesundheitliche Gründe für ein tatsächliches Abschiebungshindernis sprechen", sagte Linden in der Sitzung. Georg Dünnwald |