junge Welt, 19.10.2000 Oberhausen war vorgewarnt Antirassistische Demonstration gegen die Kasernierung von Flüchtlingen nach Anschlag Am 14. Oktober wurde auf eine Flüchtlingsunterkunft in Oberhausen-Schmachtendorf (Nordrhein-Westfalen) ein Brandanschlag von noch unbekannten Tätern verübt. Verletzt wurde niemand, da eine Bewohnerin der Unterkunft rechtzeitig Alarm geben konnte. Drei Brandsätze waren gezielt auf zwei Wohncontainer der am Stadtrand gelegenen Unterkunft geworfen worden, konnten jedoch sofort gelöscht werden. Am darauffolgenden Abend trafen sich spontan 50 Menschen im Oberhausener Jugend- und Kulturzentrum Druckluft. Dort wurde beschlossen, für Freitag, den 20. Oktober, zu einer Protestdemonstration gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Oberhausen- Schmachtendorf aufzurufen. Gegenüber der Stadtverwaltung war im Vorfeld des Brandanschlages mehrfach darauf hingewiesen worden, daß die Flüchtlingsunterkunft, gelegen auf einem Feld, weitab von weiteren Anwohnern, Zielscheibe rechter Gewaltaktionen werden könnte. Doch habe sich die Stadt, nach Auskunft der Organisatoren der Demonstration, trotz großer Reden, daß sie entschieden gegen Rassismus und rechte Gewalt vorgehen wolle, zu nichts anderem durchringen können, als ein paar neue Feuerlöscher anzubringen. »Die Unterbringung von Flüchtlingen in Sammelunterkünften ist nicht nur aus Sicherheitsgründen abzulehnen, sondern sie macht auch deutlich, wie scheinheilig das derzeit von der SPD gepriesene Engagement gegen Rechts ist«, heißt es im Aufruf zur Demonstration. (jW) *** Treffpunkt zur Demonstration: 17 Uhr, Marktplatz, Oberhausen-Schmachtendorf, Buslinie CE 90 |