web.de, 23.10.2000 18:10 Griechische Truppen kehren vorzeitig von NATO-Manöver zurück Nach Streit mit der Türkei Istanbul (AP) Griechenland hat seine Truppen vom NATO-Manöver «Destined Glory» abgezogen. Das Kontingent bestehend aus zwei Kriegsschiffen, sechs Flugzeugen und 127 Soldaten kehrte am Montagmorgen nach Griechenland zurück. Auslöser für den Rückzug war ein Streit zwischen Athen und der Türkei über die Grenzziehung in der Ägäis. Die Türkei hatte die griechischen Kampfjets am Überfliegen der beiden Inseln Lemnos und Ikaria gehindert, weil diese nach türkischer Lesart entmilitarisierte Zonen sind. Nach griechischer Darstellung waren beide Inseln im Manöver-Flugplan verzeichnet. Der griechische Regierungssprecher Dimitris Reppas bezeichnete den Streit am Montag als wirkliches Problem, mit dem sich die NATO befassen müsse. Wegen der Auseinandersetzungen um Lemnos, wo die Griechen militärisch präsent sind, hatte sich Athen von 1981 bis 1998 geweigert, an NATO-Manövern in der Ägäis teilzunehmen. Der türkische Verteidigungsminister Sabahattin Cakmakoglu sagte, man solle den jüngsten Streit im Hinblick auf den Annäherungsprozess beider Staaten nicht überbewerten. «Ich finde es nicht richtig, dass man nach ein oder zwei Vorkommnissen sofort pessimistisch wird, was die Bemühungen für eine Freundschaft angeht», erklärte Cakmakoglu. An dem zweiwöchigen Manöver, das am Mittwoch zu Ende geht, nehmen nun neben der Türkei noch Truppen der USA, Deutschlands, Großbritanniens, Spaniens und Italiens teil.
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