Berliner Zeitung, 25.10.2000 Neue Ermittlungen gegen türkischen Bürgerrechtler ANKARA. Die türkische Justiz ermittelt erneut gegen den prominentesten Menschenrechtler des Landes, Akin Birdal. Anlass seien Äusserungen Birdals bei einer Veranstaltung in Bremerhaven, wo er eine Entschuldigung für den "Völkermord" der Türken an den Armeniern gefordert hat. Die Staatsanwaltschaft am Istanbuler Staatsgericht sieht damit den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt. In Diyarbakir hat ein Prozess gegen eine Politikerin der pro-kurdischen Demokratie-Partei des Volkes (HADEP) wegen eines Interviews in einer schwedischen Zeitung begonnen, in dem sie das Wort "Kurdistan" verwendet hat. Ihr wird vorgeworfen, Separatismus betrieben zu haben.(dpa) |