web.de, 25.10.2000 08:22 Barak ruft Schröder zur Vermittlung auf Bundeskanzler und EU sollen auf Arafat Einfluss ausüben Hamburg (AP) Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak erwartet von der Bundesregierung, im Konflikt mit den Palästinensern zu vermitteln. Bundeskanzler Gerhard Schröder müsse zusammen mit den europäischen Regierungen seinen Einfluss auf den palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat nutzen, «damit er (Arafat) die Gewalt beendet und an den Verhandlungstisch zurückkehrt», sagte Barak in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des Magazins «Stern». Schröder besucht Ende dieser Woche den Nahen Osten. Allerdings schränkte Barak ein: «Es scheint so, als ob Arafat - zumindest im Augenblick - nicht reif für den Frieden sei.» Seine Regierung werde aber alles unterlassen, «mit dem wir die Palästinenser in eine Ecke drängen». So werde Israel weder medizinische Hilfe verweigern noch Telefonverbindungen beenden. Andererseits müsse Israel als «jüdischer demokratischer Staat, als Vorhut der demokratischen Welt in dieser unruhigen Region» geschützt werden. Barak verteidigte seine Bemühungen, mit dem rechtskonservativen Likud-Block und dessen Vorsitzendem Ariel Scharon eine Regierung zu bilden: «Wenn er erst mal in der Regierung ist, glaube ich nicht, dass er ein Stolperstein sein wird.» Im Übrigen sei auch das Likud-Programm für den Frieden. Er werde niemals seine Entschlossenheit verlieren, «jeden Weg zum Friedensschluss zu suchen, auch wenn wir angesichts der Ereignisse der vergangenen drei Wochen manche Teile einer solchen Übereinkunft neu überdenken müssen», sagte der israelische Ministerpräsident. |