taz 2.11.2000 Istanbul lässt Calhan frei Nach Ankunft in der Türkei ist der aus NRW abgeschobene Kurde zunächst auf freiem Fuß ISTANBUL afp Der aus Nordrhein-Westfalen abgeschobene türkische Kurde Hüseyin Calhan ist nach der Ankunft in Istanbul von der Polizei auf freien Fuß gesetzt worden. Wie ein Flughafensprecher gestern morgen mitteilte, kam der 27-Jährige schon kurz nach der Landung am Dienstagabend nach der Überprüfung der Personalien frei. Flüchtlingshilfeorganisationen hatten gegen die Abschiebung Calhans protestiert. Calhan ist ein Sprecher der Initiative Wanderkirchenasyl, die 1999 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet wurde. Calhans Abschiebung hatte in der rot-grünen NRW-Regierung Streit ausgelöst. Inzwischen äußerte auch die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Kerstin Müller, ihr Unverständnis über die Entscheidung von Innenminister Fritz Behrens. Sie nannte seine Begründung, es habe keinen Ermessenspielraum gegeben, "vorgeschoben", zumal Aachen Calhan aufnehmen wollte. |