Tagesspiegel, 17.11.2000 USA wollen Dreiergipfel Arafat habe bereits zugestimmt. UN-Menschenrechtskommissarin im Westjordanland beschossen. Einen Tag nach seinen ergebnislosen getrennten Gesprächen mit Palästinenser-Präsident Jassir Arafat und dem israelischen Regierungschef Ehud Barak versuchte US-Präsident Bill Clinton einen Dreier-Gipfel zustande zu bringen. Das berichtete der israelische Rundfunk am Montag unter Berufung auf ein hochrangiges Mitglied der Delegation von Barak, der am Sonntag drei Stunden lang mit Clinton konferiert hatte. Arafat habe dem Gipfeltreffen bereits zugestimmt, hieß es. Barak verurteilte die Aufrufe der Islamischen Konferenz zum "Heiligen Krieg" gegen Israel und forderte eine Verhandlungslösung des Nahost-Konflikts. Am Sonntag war ein Autokonvoi mit der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson, im Westjordanland von Unbekannten beschossen worden. Der schusssichere Wagen von Robinson sei getroffen, niemand aber verletzt worden, berichtete der israelische Rundfunk. Zunächst war nicht klar, ob es sich um einen gezielten Angriff palästinensischer Extremisten handelte, oder ob der Konvoi in ein Gefecht zwischen Palästinensern und Israelis geriet. Im Westjordanland wurden drei Israelis getötet und acht weitere verletzt. Bewaffnete Angreifer eröffneten am Nachmittag zwischen den jüdischen Siedlungen Ofra und Schilo das Feuer auf zwei israelische Fahrzeuge, darunter einen Bus der Armee. Eine Autofahrerin und zwei weitere Menschen wurden nach Angaben aus israelischen Sicherheitskreisen getötet. Im Gazastreifen kamen zwei jugendliche Palästinenser in einem Gefecht mit israelischen Soldaten ums Leben. Der für den Abschnitt Ramallah im Westjordanland zuständige israelische Oberst Gal Hirsch beschuldigte die Palästinenser, von einer Strategie des Aufstands zum Terrorismus gegen Israel übergehen zu wollen. Hirsch sagte im Rundfunk, angesichts des entschiedenen Vorgehens der israelischen Armee und der zahlreichen Verluste auf palästinensischer Seite griffen die Palästinenser zunehmend Zivilisten an. Eine 26-jährige Fotografin, die unter anderem für die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) arbeitete, ist nach eigenen Angaben am Wochenende bei der Arbeit in Bethlehem von einem israelischen Soldaten angeschossen und schwer verletzt worden. Jola Monakov, die am Sonntag sechs Stunden lang operiert werden musste, erlitt durch den Schuss nach Auskunft der Ärzte "zahlreiche Verletzungen" im Bauch. |