web de 19.11.2000 11:30 Wieder Tote in Palästinensergebieten Jerusalem (dpa) - Die Unruhen in den Palästinensergebieten haben am Sonntag erneut zwei Palästinenser das Leben gekostet. Nach palästinensischen Angaben wurde am Morgen ein 14-jähriger Demonstrant am Karni-Grenzkontrollpunkt im Gazastreifen erschossen. Ärzte im großen Schiffa-Krankenhaus von Gaza meldeten am Morgen den Tod eines Polizisten, der nach dem Inhalieren von Tränengas eine Herzattacke erlitten habe. Bei den Unruhen sind seit Ende September mehr als 230 Menschen getötet worden, darunter mehr als 200 Palästinenser. Der israelische Ex-Präsident Eser Weizman und der Chefberater von Ministerpräsident Ehud Barak, Dani Jatom, reisten am Sonntag zu einem Gespräch mit Ägyptens Präsident Husni Mubarak nach Scharm el Scheich. Auf Einladung Mubaraks wollten sie nach Wegen suchen, wie die Gewalt in den besetzten Gebieten weiter eingedämmt und die Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern wieder in Gang gebracht werden können. Die palästinensische Tageszeitung «Al Kuds» veröffentlichte
am Sonntag den Wortlaut der Anordnung, mit der Palästinenserpräsident
Jassir Arafat am Freitag das Ende der bewaffneten Überfälle
auf Israelis in den autonomen Gebieten gefordert hatte. Danach hat die
Autonomiebehörde den Gebrauch von Schusswaffen in bewohnten Gebieten
oder auf Beerdigungen untersagt. Außerdem dürfen Kinder nicht
mehr an Beerdigungen teilnehmen. Beisetzungen waren bisher stets Ausgangspunkt
für oft blutige Ausschreitungen.
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