Frankfurter Rundschau, 23.11.2000 Roth fordert Freilassung von kurdischer Politikerin ISTANBUL, 22. November (afp). Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Menschenrechte, Claudia Roth (Grüne), hat am Dienstag die inhaftierte kurdische Politikerin Leyla Zana in ihrem Gefängnis in Ankara besucht. Roth, die mit einer Delegation des Menschenrechtsausschusses die Türkei besucht, erhielt von den türkischen Behörden erstmals seit fünf Jahren die Erlaubnis zum Besuch der früheren türkischen Parlamentsabgeordneten, die 1994 wegen Separatismus zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war. Im Anschluss an das etwa einstündige Gespräch mit Zana rief Roth die türkische Regierung zur Freilassung der Politikerin auf. Damit könne diese ein Zeichen für ihren Friedenswillen und ihre Bereitschaft zur Aussöhnung mit den Kurden setzen, sagte sie. Zana wirke trotz aller gesundheitlichen Probleme "sehr lebendig und sehr mutig", sagte Roth. Die 39-jährige frühere Abgeordnete der Demokratiepartei (DEP) leidet schon seit geraumer Zeit unter verschiedenen Beschwerden, lehnt es aber ab, die Freilassung aus Gesundheitsgründen zu beantragen.
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