web.de, 22.11.2000 16:11 Türkischer Ministerpräsident kritisiert EU Ecevit verärgert über Vergleich von Kurden und Basken Ankara (AP) Der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit hat am Mittwoch die Europäische Union wieder heftig kritisiert. Die EU habe sein Land glauben lassen, die Grenzstreitigkeiten mit Griechenland seien kein Hindernis für Beitrittsverhandlungen. Die Lösung des Streits sei dann jedoch in diesem Monat zur Bedingung gemacht worden, erklärte Ecevit laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Anatolia. Ecevit zeigte sich auch verärgert über den Vergleich zwischen den Kurden in der Türkei, den Korsen in Frankreich und den Basken in Spanien. Die Außenminister der EU hatten am Montag eine Prüfung des türkischen Fortschrittsberichts auf Anfang Dezember verschoben. «Ich hoffe, dass beim nächsten Treffen eine angemessene Lösung für die türkischen Erwartungen in Bezug auf Zypern und die Ägäis gefunden wird. Wenn das nicht geschieht, wird die Reaktion der Türkei wahrscheinlich nicht auf Worte beschränkt sein», sagte Ecevit. Zypern ist seit der türkischen Invasion von 1974 in einen griechischen und einen türkischen Teil geteilt, wobei letzterer international nicht anerkannt ist. Die Regierung in Ankara wirft der EU vor, diese stehe bei den Grenzstreitigkeiten auf der Seite des EU-Mitglieds Griechenland. Griechenland hatte im vergangenen Jahr seinen Widerstand gegen die EU-Mitgliedschaft der Türkei aufgegeben. Die Regierung dort besteht aber darauf, den Disput in der Ägäis von dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag entscheiden zu lassen.
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