web de 02.11.2000 09:03 Annan fordert Entsendung libanesischer Soldaten an die Grenze New York (AP) UN-Generalsekretär Kofi Annan hat Libanon aufgefordert, Soldaten an der Grenze zu Israel zu stationieren und damit die Vormachtstellung der Untergrundorganisation Hisbollah in dem Gebiet zu beschneiden. Andernfalls bestehe die Gefahr eines erneuten Konfliktes. Zugleich würdigte Annan am Mittwoch in New York die bisher erreichten Fortschritte bei der Entsendung libanesischer Sicherheitskräfte in die Grenzregion. Weitere Schritte seien aber nötig, um die gesamte Bandbreite der Regierungsdienstleistungen zu bieten und auf den im Rest des Landes üblichen Stand zu bringen. Annan wies auf den schweren Zwischenfall am 7. Oktober hin, als Kämpfer der Hisbollah im Grenzgebiet drei israelische Soldaten verschleppten. Der UN-Generalsekretär bot erneut an, gemeinsam mit Israel und Libanon einen möglichen Gefangenenaustausch auszuarbeiten. Eine von einigen Diplomaten geforderte Verringerung der UN-Truppen in der Region empfahl Annan nicht. Angesichts der gegenwärtigen Spannungen sei dies nicht angebracht, sagte er. Israel war 1978 in das Nachbarland einmarschiert. Von 1985 bis zum Abzug
am 24. Mai dieses Jahres hielt die israelische Armee einen breiten Grenzstreifen
im Süden Libanons als so genannte Sicherheitszone zum Schutz vor
Hisbollah-Angriffen auf Nordisrael besetzt. Rund 20.000 Menschen kamen
in dem Konflikt ums Leben.
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