Neue Zürcher Zeitung (CH), 1.12.2000 Bagdad gegen neue Uno-Waffeninspektoren Moskau, 30. Nov. (Reuters) Der Irak hat am Donnerstag den Einsatz neuer Uno-Waffeninspektoren in seinem Staatsterritorium strikte abgelehnt. Der stellvertretende irakische Ministerpräsident Tarek Aziz beantwortete während eines Besuchs in Russland entsprechende Fragen. Er sagte zugleich, dass die Führung in Bagdad Gespräche mit der Uno erwäge. Die Inspektionen sind die Voraussetzung für die Lockerung der Uno-Sanktionen, die nach dem Einmarsch des Iraks 1990 in Kuwait verhängt worden waren. Die Inspektoren der Uno-Sonderkommission Unscom hatten den Irak vor zwei Jahren unter dem Vorwurf verlassen, ihre Arbeit werde behindert. DerIrak hatte den Unscom-Inspektoren immer wieder Spionage vorgeworfen und erklärt, er verfüge weder über Massenvernichtungswaffen noch über entsprechende Produktionseinrichtungen. Aziz sagte nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax, Uno-Generalsekretär Annan habe einen Zeitplan für die Aufnahme von Gesprächen vorgelegt. Russland hat sich für eine Lockerung der Sanktionen gegen den Irak ausgesprochen. Die Regierung in Moskau hat den Irak zugleich dazu gedrängt, die Gespräche mit der Uno über die Entsendung der Abrüstungsexperten wieder aufzunehmen. |