taz,1.12.2000
menschenschmuggel nach europa
Mit einem Mammutprogramm versuchen die Justiz- und Innenminister wenige
Tage vor dem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen
Union in Nizza dem einheitlichen Rechtsraum einen Schritt näher zu
kommen. Von der Frage, vor welchem Gericht geprellte Internet-Kunden ihr
Recht einklagen können, bis zur Vollstreckung von Sorgerechtsentscheidungen
ausländischer Gerichte steht eine breite Palette juristischer Bereiche
zur Harmonisierung an. Ganz oben auf der Tagesordnung stehen Fragen grenzüberschreitender
Organisierter Kriminalität. Der Schock von Dover, wo Flüchtlinge
erstickt in einem Lastwagen gefunden wurden, hat in diesem Bereich die
Bereitschaft zu gemeinschaftlichem Handeln gestärkt. Deshalb wollen
die Minister in einer ersten Orientierungsaussprache klären, ob sie
sich bei Menschenhandel auf eine EU-weite Mindesthöchststrafe einigen
können. Einige Länder möchten dabei erreichen, dass Menschenschmuggel
aus humanitären Gründen nicht unter Strafe gestellt wird. FOTO:
AP
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