web de 06.12.2000 18:40 100 Rabbiner gegen jüdischen Alleinanspruch auf Tempelberg Washington (AP) Das Judentum erhebt nach Ansicht von 100 amerikanischen Rabbinern keinen Alleinanspruch auf den umstrittenen Tempelberg in Jerusalem. Als Beleg führten die jüdischen Geistlichen am Mittwoch in einer Erklärung ein Zitat aus dem Buch Jesaja an, derzufolge der Tempelberg ein Ort des Gebets für alle Nationen sei. Vertreter des orthodoxen Judentums unterzeichneten die in Washington veröffentlichte Erklärung jedoch nicht, wie die private Jüdische Friedenslobby mitteilte. Der Tempelberg dürfe nicht zum Hindernis für Frieden zwischen Israelis und Palästinensern werden, erklärten die Rabbiner. Sie seien «entsetzt angesichts des Blutvergießens in unserem heiligen Land» und trauerten um die Opfer beider Seiten. Sowohl für Juden als auch für Moslems ist der Bereich in der Altstadt von Jerusalem heilig. Der Streit um die Oberhoheit hat den Friedensprozess im Nahen Osten maßgeblich blockiert. «Wir appellieren an alle Verantwortlichen, nicht die Leidenschaft und den Zorn der jungen Leute anzustacheln oder auszunutzen», wandten sich die Rabbiner an die führenden Vertreter in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten.
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