web de 12.12.2000 19:24 Israelisches Gericht lehnt Freilassung zweier Milizführer ab Sollten in Gefangenenaustausch der Hisbollah übergeben werden - Deutschland um Vermittlung bemüht Jerusalem (AP) Der Oberste Gerichtshof in Israel hat einen Antrag zur Freilassung zweier Milizführer abgelehnt, die nach Angaben der Regierung in einem von Deutschland vermittelten Gefangenenaustausche der libanesischen Hisbollah-Miliz übergeben werden sollten. Das Gericht erklärte am Dienstag in Jerusalem, die Milizführer Scheich Abdel Karim Obeid und Mustafa Dirani stellten noch immer eine Gefahr für die nationale Sicherheit Israels dar. Wenige Stunden zuvor teilte der stellvertretende israelische Verteidigungsminister Ephraim Sneh mit, Israel habe sich zu dem Häftlingsaustausch mit der Hisbollah bereit erklärt. «Es ist uns klar, dass wir in einem Austausch einen Preis zahlen müssen», sagte er im israelischen Rundfunk. Dazu gehörten die Milizführer Scheich Abdel Karim Obeid und Mustafa Dirani, sagte Sneh im Rundfunk. Allerdings mache Israel eine Vereinbarung für einen Austausch noch von Informationen über den Gesundheitszustand der drei Soldaten und eines Reserveoffiziers abhängig, die im Oktober von der Hisbollah gefangen genommen und dabei vermutlich verletzt wurden. Obeid ist bereits seit 1989, Dirani seit 1994 in israelischer Haft. Der israelische Generalstabschef Schaul Mofas bestätigte am Dienstag, dass sich Israel mit Hilfe deutscher Vermittler um einen Gefangenenaustausch bemühe. Die libanesische Tageszeitung «Al Mustakbal» berichtete, ein deutscher Sicherheitsbeamter halte sich seit einigen Tagen zur Aufnahme von Gesprächen in Libanon auf.
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