Kurier online, 13.12.2000, 11:22 Uhr Staatsanwaltschaft untersucht Waffengeschäfte Graz - Noricum-Nachfolgefirma wieder im Visier der Fahnder. In der Maschinenfabrik Liezen kam es im Auftrag der Staatsanwaltschaft zu umfangreichen Beschlagnahmungen. Wie die zuständigen Anklagebehörde von Korneuburg am Mittwoch bestätigte, bestehe der Verdacht, dass über die Slowakei Kriegsmaterial in Krisenländer geliefert wurde. Nahe liegend ist ein Zusammenhang mit den illegalen Kanonenlieferungen der Vorgängerfirma Noricum - jetzt dürfte es um Ersatzteile gehen. Die Einsatzgruppe zur Bekämpfung von Terrorismus (EBT) durchsuchte am Dienstag gemeinsam mit Sicherheitsdirektion und Gendamerie die Maschinenfabrik Liezen und das Büro der Systemtechnik in Eisenerz. Dies bestätigte Sieglinde Pucher, leitende Staatsanwältin in Korneuburg. Bei den Durchsuchungen wurden Geschäftsunterlagen und Computerdaten beschlagnahmt. Pucher verlautete, dass die Anzeige von einer politischen Partei gekommen sei. Laut "Kleine Zeitung"waren die Tipps vom Grünen-Abgeordneten Peter Pilzgekommen, der schon in der Aufdeckung der Noricum-Affäre eineführende Rolle gespielt hatte. Mit größter Wahrscheinlichkeit spielt der gegenwärtige Ermittlungsfall in die so genannte Noricum-Affäre der Achtziger und Neunziger Jahre: Damals konnte der Liezener Waffenschmiede illegale Kanonenlieferungen in den Iran nachgewiesen werden. Die "GHN 45"-Kanonen sind im Iran und im Irak noch immer im Einsatz, daher ist es nahe liegend, dass es nun um Ersatzteillieferungen geht. APA/jos
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