Yeni Gündem 20.12.2000

F-Typ-Massaker

Die "Rückkehr zum Leben"-Intervention hat einer grossen Anzahl von Menschen das Leben gekostet. In der zweiten Stufe fanden trotz anderslautender Versprechungen die Verlegungen in den F-Typ statt. (...)

Wie im Krieg:
Bei der Intervention wurden Hubschrauber, schweres Räumgerät, Gasbomben und Waffen eingesetzt. Nach offiziellen Angaben gab es 17 Tote, darunter zwei Soldaten.

Schussverletzungen:
Wie bekannt wurde, resultieren die Brandwunden der toten Gefangenen von Bayrampasa von Bomben, die anderen Wunden sind Schussverletzungen. (...) Eine Gefangene aus Bayrampasa rief laut Augenzeugen am Eingang zur Notaufnahme des Haseki-Krankenhauses: "Sie haben sechs Menschen bei lebendigem Leib verbrannt!" Ein weiterer verletzter Gefangener schrie: "Sie mähen uns nieder - es gibt dutzende von Toten!", woraufhin er sofort von Soldaten zum Schweigen gebracht wurde.

Türks Mitleid!
Ministerpräsident Ecevit wertete die Intervention als "Schritt, die Terroristen vor ihrem eigenen Terrorismus zu schützen und zu retten". Justizminister Türk liess verlauten, "Die mitleidige Hand der Regierung hat sich zu ihnen ausgestreckt."

Bekaroglu: Wir wurden getäuscht
Mehmet Bekaroglu, der als Mitglied der parlamentarischen Untersuchungskomission als Vermittler zwischen Regierung und Gefangenen tätig war, beschuldigt die Regierung, ihn benutzt und getäuscht zu haben: "Justizminister Türk hat uns alle getäuscht. Dieser Zustand wurde vom Minister persönlich so berechnet. Die Regierungsparteien hätten das Problem ohne diese Operation lösen können." (...) In einer schriftlichen Erklärung der Vermittlungsdelegation um Bekaroglu wird festgehalten, dass sie am 17.12. den Wunsch der Gefangenen, die Verhandlungen fortzusetzen, an das Justizministerium weitergeleitet hätten. Auch am 18.12. hätten sie keine positive Antwort erhalten können: "Die Tatsache, dass die Entscheidung des Justizministeriums, die Operation beginnen zu lassen und die Gefangenen in die F-Typ-Gefängnisse zu verlegen, von Anfang an feststand, hat grosse Zweifel an der Aufrichtigkeit (...) hervorgerufen. Wir glauben, dass die politische Macht das Problem ohne diese Operation hätte lösen können." (...)

Die Aktionen werden in den Krankenhäusern fortgesetzt Auch wenn die Regierungsvertreter sagen, die Gefangenen seien auf Druck ihrer Organisationen in Hungerstreik getreten - Die Gefangenen verweigern auch nach dem Angriff jede Behandlung. Das Todesfasten wird in den Krankenhäusern fortgesetzt, die Hungerstreikenden haben ihre Aktion ins Todesfasten umgewandelt. (...)