Frankfurter Rundschau, 22.12.2000 Hungerstreik Gewerkschaftsbund erklärt sich solidarisch Im Zelt an der Hauptwache geht der Protest gegen die türkische Gefängnispolitik weiter. Nach dem Sturm auf die Haftanstalten, bei dem am Dienstag 17 Menschen getötet worden waren, soll der Hungerstreik bis Weihnachten verlängert werden. Am Donnerstag hat sich der DGB-Kreis mit der Aktion solidarisiert. Er warf der türkischen Regierung in einer Presseerklärung vor, sie demonstriere "Härte, anstatt den politischen Dialog zu suchen und den Konflikt auf friedlichem Wege beizulegen". DGB-Kreisvorsitzender Harald Fiedler erklärte, insbesondere die Bundesregierung habe eine "Mitverantwortung für die Entwicklung, wenn sie dem türkischen Staat einerseits Waffen liefert und andererseits zu Menschenrechtsverletzungen schweigt". Außenminister Fischer machen sich "unglaubwürdig", wenn er sich zu dem Thema nicht äußere. Fiedler forderte die Türkei auf, "mit Folter und Gewalt" aufzuhören und "menschenwürdige Verhältnisse in den Gefängnissen zu schaffen". Vor dem Hintergrund des Hungerstreiks an der Hauptwache erklärte der Kreisvorsitzende, man könne "auch zur Weihnachtszeit nicht die Augen vor Elend, Gewalt und Unterdrückung in der Welt verschließen". habe
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