Cumhuriyet, 22.12.00
Teilnahme am Todesfasten vermehrt sich
Während die Gemeinschaftsoperation "Rückkehr zum Leben"
von Justiz-, Innen- und Gesundheitsminister andauert, hat der 64. Tag
des Todesfastens begonnen. (...)
Wie die Angehörigenorganisation TAYAD erklärte, haben die 524
in die F-Typ-Gefängnisse Edirne, Sincan und Kocaeli verlegten Gefangenen
das Todesfasten begonnen. In Istanbul habe keiner der Todesfastenden die
Aktion abgebrochen. "In den Zellen, Gefängnissen, Krankenhäusern,
im In- und Ausland wird das Todesfasten unter Beteiligung neuer Aktivisten
fortgesetzt." (...)
In einer schriftlichen Erklärung der Zeitschrift "Rechte und
Freiheiten" (Haklar ve Özgürlükler Bülteni) heisst
es bezugnehmend auf die Behauptung der Regierung, es habe gar kein Todesfasten
stattgefunden, die Gefangenen sich als gesund erwiesen, die Regierung
verfolge mit der Zwangsernährung das Ziel, den Gefangenen Behinderungen
zuzufügen. Mitglieder des türkischen Ärztebundes hätten
bis zum 59 Tag in den Gefängnissen Kontrollen gemacht und in Berichten
die Durchführung des Todesfastens festgehalten.
Bei Protestaktionen kam es auch gestern in mehreren Städten zu Angriffen
der Polizei, vielen Festnahmen und mindestens acht Verhaftungen.
|