Frankfurter Rundschau, 30.12.2000

Türkei

Ankara bestreitet Folter bei Gefängnis-Stürmungen

öhl ATHEN, 29. Dezember. Das türkische Justizministerium hat Behauptungen widersprochen, wonach bei der Erstürmung von 20 Gefängnissen in der vergangenen Woche Häftlinge misshandelt worden seien. Bei den Erstürmungen, mit denen die Regierung einen seit mehr als zwei Monaten dauernden Hungerstreik beenden wollte, waren 27 Gefangene und zwei Soldaten getötet worden.

Zeitungen zitierten Häftlinge, die berichteten, bei der Erstürmung des Gebze-Gefängnisses bei Izmit hätten die Soldaten ohne Vorwarnung geschossen. Bei der Festnahme seien sie "mit allem geschlagen worden, was die Soldaten in die Hände bekamen", berichtete ein Gefangener. Auch Angehörige erhoben Foltervorwürfe.