Frankfurter Rundschau, 06.01.1999

Abschiebehaft
Kurde starb an Folgen von Selbstverbrennung
KOBLENZ/STUTTGART, 5. Januar (dpa). Ein kurdischer Asylbewerber, der sich am 1. November 1998 in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim angezündet hatte, ist am Montag im Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz an seinen Verletzungen gestorben. Das baden-württembergische Justizministerium bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht des Mezopotamischen Kulturvereins Stuttgart. Der Mann befand sich zum Zeitpunkt seiner Tat in Abschiebehaft.
Nach Auffassung des Mezopotamischen Kulturvereins hat er sich aus Protest gegen die Unterdrückung des kurdischen Volkes und aus Solidarität mit Selbstverbrennungsaktionen von politischen Gefangener in der Türkei selbst angezündet.