Montag 1. Februar 1999, 13:50 Uhr
Niederlande ließen Öcalans Flugzeug nicht landen

Amsterdam - Dem Privatflugzeug von PKK-Chef Abdullah Öcalan ist nach einem Rundfunkbericht die Landung in Rotterdam verwehrt worden. Der niederländische
Rundfunk berichtete am Montag, Öcalans Maschine sei deshalb am Sonntag abend in Richtung Athen weitergeflogen. Der Sender zitierte einen Anwalt Öcalans, der
Anführer der Kurden-Rebellen in der Tüerkei habe den Internationalen Schiedsgerichtshof in Den Haag mit der Vermittlung im Kurden-Konflikt beauftragen wollen.
Das griechische Außenministerium antwortete mit einem "Nein" auf die Frage von Journalisten, ob Öcalan versucht habe, nach Griechenland einzureisen. Der
PKK-Chef sei in Griechenland nicht willkommen, hieß es.

In den Medien tauchen immer wieder Spekulationen auf, wo sich der Chef der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) aufhält. Am Sonntag hatte der italienische
Ministerpräsident Massimo D'Alema erklären lassen, er schließe eine Rückkehr Öcalans nach Italien kategorisch aus. Öcalan hatte Italien am 16. Januar mit
unbekanntem Ziel verlassen. Zwei Monate vorher war er dort bei der Einreise mit einem gefälschten Paß verhaftet worden.

Die türkische Regierung macht Öcalan für den Tod von mehr als 29.000 Menschen verantwortlich. Die PKK kämpft seit 14 Jahren für einen Kurdenstaat im
Südosten der Türkei. Da Öcalan in der Türkei die Todesstrafe droht, hatte Italien eine Auslieferung abgelehnt.
 

Montag, 1. Februar 1999, 15:42 Uhr
Neue Verwirrung um Aufenthaltsort von Öcalan

   Athen (dpa) - Um den Aufenthaltsort des kurdischen Separatisten- Führers Öcalan ist neue Verwirrung entstanden. Die griechische Regierung dementierte heute
Gerüchte über die Ankunft Öcalans in Athen. Türkische Quellen hatten am Mittag unter Berufung auf griechische Privatsender gemeldet, Öcalan sei bereits in Athen
gelandet. Gestern abend hatte Öcalan mit einem Privatflugzeug versucht, in die Niederlande einzureisen. Die Behörden verweigerten die Landung, da unangemeldete
Flüge prinzipiell abgewiesen würden. (Achtung: Schreibfehler beseitigt)

Montag, 1. Februar 1999, 11:14 Uhr
Niederlande verweigern Öcalan die Einreise

Wollte mit Privatflugzeug in Rotterdam landen

Rotterdam (AP) Die niederländischen Behörden haben dem kurdischen Rebellenführer Abdullah Öcalan am Montag die Einreise mit einem Privatflugzeug
verweigert. Wie es hieß, hatte das Flugzeug keine Landegenehmigung in Rotterdam. Von der Einreiseverweigerung wurde Öcalan informiert, bevor er
niederländischen Luftraum erreichte. Auf dem Flughafen in Rotterdam warteten rund 200 Kurden auf den Führer der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK).

Im Rundfunk erklärte die niederländische Anwältin Britta Bohler, Öcalan habe vor dem Internationalen Schiedsgerichtshof in Den Haag um Vermittlung im Konflikt
zwischen der türkischen Regierung und den kurdischen Separatisten bitten wollen. Öcalan soll anschließend nach Athen weitergeflogen sein. Die türkischen
Behörden, die den Kurdenführer unter dem Vorwurf des Terrorismus vor Gericht stellen wollen, baten Griechenland dem Vernehmen nach, Öcalan ebenfalls die
Landerechte zu verweigern.

Der PKK-Führer hatte am 16. Januar nach zweimonatigem Aufenthalt Italien verlassen. Er war zunächst aufgrund eines deutschen Haftbefehls in Rom festgenommen
worden. Ein Gericht verfügte dann jedoch seine Freilassung, nachdem die Bundesregierung in Bonn auf eine Auslieferung des auch in Deutschland mehrerer
Straftaten beschuldigten Öcalans verzichtet hatte. An die Türkei wollte ihn Italien nicht ausliefern, weil ihm dort die Todesstrafe droht. Asyl erhielt er in Italien aber
auch nicht. Über seinen Aufenthaltsort seit seiner Abreise aus Rom gab es widersprüchliche Spekulationen.

Montag, 1. Februar 1999, 08:22 Uhr
Kurdenführer Öcalan wollte in die Niederlande

Den Haag (dpa) - Der kurdische Separatistenführer Öcalan hat überraschend versucht, in die Niederlande einzureisen. Wie ein Behördensprecher in Den Haag
mitteilte, wollte er in der Nacht zum Sonntag mit einem Privatflugzeug in Rotterdam landen. Die Landung wurde ihm aber aus «luftfahrttechnischen Gründen»
verweigert, bevor die Maschine niederländisches Hoheitsgebiet erreicht hatte. Wo sich Öcalan derzeit aufhält, wurde nicht bekannt. Nach Angaben seiner
niederländischen Anwältin wollte er weiter nach Athen fliegen.

Montag, 1. Februar 1999, 07:44 Uhr
Kurdenführer Öcalan wollte in Rotterdam landen

Den Haag - Der Kurdenführer Öcalan hat in der Nacht zu Sonntag mit einem Privatflugzeug versucht, in die Niederlande zu kommen. Die geplante Landung in
Rotterdam wurde ihm jedoch aus luftfahrttechnischen Gründen verweigert, sagte ein Behördensprecher. Wo sich Öclan derzeit aufhält, wurde in Den Haag zunächst
nicht bekannt. Seine niederländische Anwältin teilte nicht mit, von welchem Land aus Öcalan die Einreise in die Niederlande versucht hatte. Nach ihren Angaben
wollte er nach dem Landeverbot nach Athen fliegen. dpa in

Montag 1. Februar 1999, 00:27 Uhr
Italien schließt Rückkehr Öcalans aus

Rom/Ankara - Italien hat Angaben der türkischen Regierung widersprochen, PKK-Chef Abdullah Öcalan sei auf der Flucht vor der türkischen Justiz ins Land
zurückgekehrt. Der italienische Ministerpräsident Massimo D'Alema ließ am Sonntag in Rom erklären, er schließe dies kategorisch aus. Dem Chef der
separatistischen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) sei eine Rückkehr gar nicht möglich. Der türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit hatte zuvor gesagt, Öcalan sei
nach Italien zurückgekehrt, das er am 16. Januar mit unbekanntem Ziel verlassen hatte. Rund Monate vorher war er dort bei der Einreise mit gefälschtem Paß
verhaftet worden.

D'Alema machte keine näheren Angaben dazu, warum eine Rückkehr Öcalans ausgeschlossen sei. Die Nachrichtenagentur Anatolien zitierte Ecevit mit den Worten,
es sei unklar, ob Öcalan nach Italien gereist sei, um dort zu bleiben oder ob er weiterreisen wolle. Die italienische Regierung hatte ein türkisches Auslieferungsgesuch
abgelehnt, weil Öcalan in der Türkei die Todesstrafe droht. Deutschland, wo ebenfalls ein Haftbefehl gegen Öcalan vorlag, verzichtete auf einen Auslieferungsantrag.
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) begründete dies wegen der vielen in Deutschland lebenden Türken und Kurden mit befürchteten Störungen des
Rechtsfriedens.

In italienischen Regierungskreisen hieß es, Öcalan sei bei seiner Abreise bis zur Grenze begleitet worden. Danach habe er Italien mit einem privaten Flugzeug
verlassen. Öcalan hatte sich in Italien vergeblich um politisches Asyl bemüht. Sein Aufenthalt belastete die Beziehungen zwischen Italien und der Türkei wochenlang.

Die türkische Regierung macht Öcalan für den Tod von mehr als 29.000 Menschen verantwortlich. Die PKK kämpft seit 14 Jahren für einen Kurdenstaat im
Südosten der Türkei. Erst am Wochenende töteten Sicherheitskräfte in den östlichen Provinzen Tunceli und Diyarbakir nach Angaben aus Militärkreisen zehn
PKK-Kämpfer.

Sonntag, 31. Januar 1999, 10:28 Uhr
PKK-Führer Öcalan angeblich noch in Italien

Ankara (dpa) - Nach Angaben der türkischen Regierung befindet sich PKK-Chef Öcalan in Italien. Das berichtet das türkische Fernsehen unter Berufung auf
Äußerungen von Ministerpräsident Ecevit. Ob Öcalan zwischenzeitlich Italien verlassen und wieder dorthin zurückgekehrt sei oder Italien nie verlassen habe, sei noch
unklar. Öcalan war im November vergangenen Jahres in Rom zunächst festgenommen worden. Vor zwei Wochen verließ er Italien angeblich. Wo er sich seither
aufgehalten hat, ist bislang nicht bekannt.