Istanbul (vwd) - PKK-Chef Abdullah Öcalan würde nach den Worten
von Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) bei einer Einreise
nach Deutschland sofort
festgenommen und vor Gericht gestellt. Eine Auslieferung Öcalans
an die Türkei komme wegen der dort geltenden Todesstrafe aber nicht
in Frage, sagte Fischer der
türkischen Zeitung "Milliyet" (Mittwochausgabe). Der Minister
bekräftigte, Deutschland wolle nicht, daß der Kurdenkonflikt
auf deutschem Boden ausgetragen
werde. Letztendlich müsse die Türkei selbst für eine
Lösung des Konfliktes sorgen. Öcalan war im Herbst aus Syrien
geflohen und sucht seitdem ein neues
Aufnahmeland. Gegen den Chef der in der Türkei und auch in Deutschland
verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) liegt in der Bundesrepublik
ein Haftbefehl
vor. Die Türkei betrachtet Öcalan als Terroristen. Fischer
sagte, da die deutsche Justiz unabhängig sei, könne er nicht
sagen, ob Öcalan bei einem Prozeß in
Deutschland auch verurteilt würde. In dem Interview betonte er,
Deutschland betrachte die Türkei als Kandidaten für den EU-Beitritt.
Allerdings müsse das Land die
Kopenhagener Beitrittskriterien erfüllen.
yahoo, 3.2.99