Tod wird in Kauf genommen
Kurdischer ERNK-Aktivist soll in die Türkei abgeschoben werden
Der 26jährige Ziver Sakik, Mitglied der »Nationalen Befreiungsfront
Kurdistans« (ERNK), soll von der Justizvollzugsanstalt Vechta in
die Türkei abgeschoben werden. Der kurdische Aktivist versuchte schon
zuvor mehrmals, in Deutschland Asyl zu erhalten, bevor er im Dezember vergangenen
Jahres mit einem falschen Paß in die Bundesrepublik einreiste. Aufgrund
von Aussagen eines Onkels, einem höheren PKK-Kommandanteur, der in
türkischer Haft Aussagen über Familienangehörige machte,
wurde er am dritten Januar in der Nähe von Oldenburg festgenommen.
Seither ist er von der Abschiebung in die Türkei bedroht. Sakik
war in Deutschland als Vertreter der ERNK in der Region Weser-Ems tätig.
Sein Vater, Abdülselam Sakik, appelliert aus seinem rumänischen
Exil verzweifelt an die deutschen Behörden: »Meinen Sohn in
die Türkei abzuschieben, bedeutet, ihn in den Tod zu schicken. Ich
bitte Sie, das Nötige zu tun, um eine Entscheidung im Rahmen der Menschenrechte
zu treffen.« Die Außenstelle des Bundesamtes für die Anerkennung
ausländischer Flüchtlinge in Oldenburg lehnt eine Anerkennung
Sakiks als politischen Flüchtling mit dem Argument ab, er sei über
»einen sicheren Drittstaat« eingereist. Derzeit prüft
das Bundesamt in Oldenburg den Antrag des Kurden noch.
(jW)
Solidaritätsgruppen bitten darum, unterstützende Faxe oder
Briefe an folgende Adresse zu schicken: Bundesamt für die Anerkennung
ausländischer Flüchtlinge, Außenstelle Oldenburg, Klostermark
70-80, 26135 Oldenburg, Fax: 0441-2060-399