Griechische Tageszeitung veröffentlicht ein Schreiben Öcalans
(sda/ase) Der Chef der Arbeiterpartei Kurdistans PKK, Abdullah
Öcalan, hat beklagt, dass "kein zivilisiertes Land der Welt" ihm Aufnahme
gewähren wolle. Die liberale griechische Tageszeitung "To Vima" veröffentlichte
heute ein Schreiben Öcalans.
Darin bat er die griechische Regierung um Vermittlung bei der Einberufung
einer internationalen Konferenz zur Lage der Kurden in der Türkei.
Das Problem müsse ebenso wie der Kosovo-Konflikt durch eine internationale
Konferenz gelöst werden, "um die Kurden vor dem Völkermord zu
erretten", lautete der Appell des PKK-Chefs.
Öclan habe sich in der vergangenen Woche zwei Tage lang in Glyfada
bei Athen aufgehalten und sei dabei vom griechischen Geheimdienst geschützt
worden, schrieb "To Vima". In Strassburg forderten am Samstag etwa 200
Kurden die Aufnahme Öcalans in einem europäischen Land. Seitdem
der PKK-Chef Italien verlassen hat, das ihm politisches Asyl verweigerte,
ist sein Aufenthaltsort unbekannt.
Die Türkei will Öcalan wegen "Terrorismus" den Prozess machen.
Sie macht ihn im Zusammenhang mit dem bewaffneten Unabhängigkeitskampf
der Kurden für den Tod von rund 31'000 Menschen mitverantwortlich.