Kampfflugzeuge verhindern Landung Öcalans in Belgien
(ap/bs) Kampfflugzeuge des Typs F-16 haben nach Auskunft
des Verteidigungsministeriums in Brüssel die Landung eines Privatflugzeugs
in Belgien verhindert, in dem sich mutmasslich Kurdenführer Abdullah
Öcalan befand. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mitteilte,
befanden sich die Kampfflugzeuge am Mittwoch auf einem Routineflug, als
sie die Maschine entdeckten, die aus Rotterdam kam.
Er konnte jedoch nicht bestätigen, dass sich Öcalan tatsächlich
an Bord der Privatmaschine befand. Öcalan war zuvor die Einreise in
die Niederlande verweigert worden.
„Die F-16 haben das Flugzeug aus dem Land eskortiert“, sagte der Sprecher.
Öcalan, der aufgrund eines deutschen Haftbefehls im Dezember in Italien
festgenommen worden war, hatte Rom am 16. Januar als freier Mann verlassen.
Deutschland hat auf einen Auslieferungsantrag aus innenpolitischen Erwägungen
verzichtet.
Seitdem ist der Aufenthaltsort des PKK-Führers unbekannt. Neben
den Niederlanden hat dem Vernehmen nach auch die Schweiz die Einreise Öcalans
in dieser Woche verweigert. Russland, Griechenland, Weissrussland und Estland
haben dementiert, dass sich Öcalan auf ihrem Territorium aufhalte.
Die Kurdische Arbeiterpartei PKK kämpft seit 1984 im Südosten
der Türkei für die Unabhängigkeit ihrer Provinz. Bei dem
Krieg kamen bislang 37’000 Menschen ums Leben. Die Türkei will Öcalan
wegen Terrorismus vor Gericht stellen. Bei einer Verurteilung würde
dem Kurden-Chef die Todesstrafe drohen.