An die deutsche und die Weltöffentlichkeit
Wir als kurdische Gefangene werten die grundlosen Abschiebungen als
Ergebnisse der gegen unser Volk gerichteten Politik des deutschen Staates
und als Verletzungen der Menschenrechte. Der Ort, wohin kurdische
Gefangene abgeschoben werden, ist uns allen bekannt: Die Türkische
Republik, deren Justiz nach belieben Menschen diskriminiert, festnimmt
und foltert. Alle Staaten der Welt wissen das. Das derzeitige Reuegesetz
ist eine schlaue Assimilationspolitik. Es ist eine Wahrheit, daß
Tausende von Kurdinnen und Kurden zur Zeit festgenommen sind.
Es ist auch der türkischen Öffentlichkeit bekannt, daß
die Mitglieder der einzigen die Rechte des kurdischen Volkes vertretenden
Partei, HADEP, festgenommen und mit dem Tod bedroht werden. Es ist
auch eine Wahrheit, daß das Recht zu wählen dem kurdischen Volk
entzogen worden ist.
In der türkischen Tageszeitung Hürriyet stand am 23. oder
24. die Meldung, daß vier von Öcalans Anwälten vom türkischen
Staat angegriffen und bedroht worden sind: Das zeigt uns, was das kurdische
Volk erwartet.
Aus diesem Grund sind wir im unbefristeten Hungerstreik.
Wir rufen alle demokratischen Organisationen zur Aufmerksamkeit auf.
Wenn es sein muß, werden wir unseren Hungerstreik in Todesfasten
umwandeln.
26.2.99
Faruk Çaguran, Erkan Hossöz, Ismael Kirik, Ökes Tozunkaya
und Yasar
Yilderim