Unter scharfen Sicherheitvorkehrungen ist der türkische Premier
Bülent Ecevit am Sonntag zu einem Besuch in Diyarbakir im Südosten
des Landes eingetroffen, der hauptsächlich von Kurden bewohnt ist.
Es war der erste Besuch einer Regierungsdelegation in dem Gebiet seit der
Festnahme von PKK-Chef Abdullah Öcalan. Ecevit, der von acht Ministern
begleitet wurde, wollte mit Gouverneuren der Region einen Plan der Regierung
besprechen, der der verarmten und unter Kriegsrecht stehenden Region zum
wirtschaftlichen Aufschwung verhelfen soll. Vorgesehen sind Steuererleichterungen,
billige Kredite und die Bereitstellung staatlichen Landes.
Die PKK hatte am Freitag die Bevölkerung Diyarbakirs davor gewarnt,
an Kundgebungen Ecevits teilzunehmen. Ecevit sei der „Feind Nr. 1
der Kurden“. Wer an den Treffen teilnehme, werde bestraft. Am Sonntag schossen
PKK-Kämpfer einen türkischen Militärhubschrauber ab.
Dabei kamen nach einem Bericht der kurdischen Nachrichtenagentur DEM 20
Soldaten ums Leben. Weitere acht Soldaten seien bei Gefechten in Sirnak
in der Nähe von Diyarbakir getötet worden. (AP)