Abgeschobenen Kurden droht Folter
In die Türkei abgeschobenen KurdInnen drohen nach ihrer Ankunft
Festnahme und Folter. Dies berichteten gestern auf einer Pressekonferenz
der „Kurdistan Solidarität Hamburg“ Reiner Heider und Doris Juhnke.
Mit fünf weiteren Deutschen war es ihnen vorige Woche gelungen, sich
trotz des Einreiseverbots vor Ort zu informieren. Nach ihren Aussagen sind
in den Wochen seit der Verhaftung Öcalans in der Türkei landesweit
über 10.000 Leute festgenommen worden. „Praktisch alle Festgenommenen
wurden unter anderem mit Elektroschocks gefoltert“, berichtete Heider.
Die Festnahmen der abgeschobenen KurdInnen fänden meist nicht am Flughafen
in Istanbul, sondern abseits der Öffentlichkeit in den Heimatorten
statt. Dort sei es für den in Istanbul ansässigen Menschenrechtsverein
IHD schwierig zu intervenieren.
In Hamburg befinden sich derzeit elf KurdInnen in Abschiebehaft.
Trotz der GAL-Forderung nach einem generellen Abschiebestop beharrt SPD-Innensenator
Hartmuth Wrocklage auf einer Einzelfallprüfung. Ein Abschiebestop
„würde die Sache verharmlosen“, so Wrocklage.
krim