junge Welt 01.04.1999

Gegen staatlichen Terror und Repression
Konferenz mit Befreiungsbewegungen und Soligruppen in Berlin

Unter dem Motto »Befriedung oder Befreiung? Perspektiven internationaler Solidarität« findet vom 2. bis 5. April in Berlin ein internationaler Kongreß über verschiedenste Aspekte politischer Gefangenschaft und staatlicher Unterdrückung sowie die Möglichkeiten internationaler Zusammenarbeit und Unterstützung statt. Teilnehmen werden unter anderem die Föderation türkischer Menschenrechtsvereine, zwei Anwälte des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan, das Solidaritätskomitee für Mumia Abu-Jamal aus den USA und Vertreter verschiedener Befreiungsbewegungen.
Organisatoren sind verschiedene internationalistische Gruppen aus Deutschland und die Rote Hilfe e.V. In dem Aufruf zu dem Kongreß heißt es: »Wie viele Gewerkschafter werden heute mit Genickschuß auf den Müllkippen gefunden? In welchem Land werden die Folterer bestraft, die Tausende Oppositionelle an die Elektroden anschlossen? Wie viele Journalisten gelten als >verschwunden<? (...) 50 Jahre nach der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist die Rede von den Menschenrechten allgemein geworden. Die Menschenrechte sind es nicht.« Die Konferenz soll auch dem Austausch der Erfahrungen von Befreiungsbewegungen aus verschiedenen Teilen der Welt dienen. Hierzu sollen die Protagonisten aktueller Friedensprozesse zu Wort kommen. Das wird auch das Thema der Eröffnungsveranstaltung sein, die am Freitag, dem 2. April, im Kinosaal der Humboldt- Universität stattfinden wird. Teilnehmer sind dort Vertreter der FARC (Kolumbien), der PFLP (Palästina) und der Herri Batasuna (Baskenland). Auf den Foren an den folgenden Tagen soll u.a. die internationale Zusammenarbeit der Solidaritätsbewegungen für die Freiheit aller politischen Gefangenen im Mittelpunkt stehen. Der Kongreß endet am Montag um 19 Uhr mit einem Konzert von Esther & Edna Bejarano in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
(jW)
*** Weitere Informationen unter 030/78899901 oder auf der Homepage www.libertad.de sowie während des Kongresses unter der Nr
0177/4882315