Haftstrafen in der Türkei wegen Kurden-Erklärung
Vorwurf der separatistischen Propaganda
Ankara, 9. April. (Reuters) In der Türkei sind am Freitag 114 Intellektuelle
und Menschenrechtler zu einjährigen Haftstrafen verurteilt worden,
weil sie 1993 in einer Erklärung eine friedliche Lösung des Kurdenkonflikts
gefordert hatten. Die Anklage habe auf Verbreitung separatistischer Propaganda
gelautet, meldete die Nachrichtenagentur Anatolien. Unter den Verurteilten
sei der Soziologe Ismail Besikci, der wegen seiner Publikationen über
den Kurdenkonflikt bereits Haftstrafen über mehr als 200 Jahre erhalten
hat. Menschenrechtler erklärten, die Erklärung sei von Türken
und Kurden unterzeichnet und der Uno vorgelegt worden.