Konsulatsbesetzung in Leipzig - Anklage gegen 61 Kurden erhoben
Leipzig (dpa) - Wegen der Besetzung des griechischen Generalkonsulats
in Leipzig am 16. Februar hat die Staatsanwaltschaft gegen 61 Kurden Anklage
erhoben.
Den Tatverdächtigen wird gemeinschaftliche Freiheitsberaubung,
schwerer Hausfriedensbruch und schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen,
teilte der Leipziger Oberstaatsanwalt Norbert Röger heute mit. Weitere
zwölf Kurden müßten sich unter anderem wegen Geiselnahme
verantworten. Die Prozesse würden wahrscheinlich im Juni beginnen.
Die Tatverdächtigen sind laut Röger zwischen 18 und 40 Jahre
alt und sitzen bis auf zwei Männer in Untersuchungshaft. In Leipzig
hatten am 16. Februar 73 Kurden aus Protest gegen die von der Türkei
organisierte Festnahme des kurdischen Separatistenführers Abdullah
Öcalan das griechische Generalkonsulat besetzt und drei Menschen als
Geiseln genommen. Nach etwa zehn Stunden beendete ein Sondereinsatzkommando
der Polizei die Besetzung. Die Geiseln, ein Steuerberater und zwei Mitarbeiterinnen,
wurden unversehrt befreit.