Abschiebung - Fehler wurden eingeräumt
KREIS BÖBLINGEN/MAGSTADT - Der Abschiebeversuch an einer siebenköpfigen
kurdischen Familie in Magstadt in der vergangenen Woche, in deren Verlauf
der Familienvorstand aus dem Fenster gesprungen war, wurde jetzt im Landtag
zur Sprache gebracht. Auf Nachfrage von MdL Reinhard Hackl mußte
der Innenminister einräumen, daß die Ausländerbehörde
im Landratsamt Böblingen der kurdischen Familie irrtümlich eine
Aufenthaltsgestattung ausgestellt hatte.
Die Abschiebung soll jetzt ausgesetzt werden, bis ein Gericht vorläufig
über eine Aufenthaltsgenehmigung entschieden hat. Ein entsprechender
Antrag der Familie schlummert seit über einem Jahr in den Schubladen
der Ausländerbehörde. Bei der Abschiebung, so der Innenminister
mußte auch die Selbstmordgefahr des staatenlosen Kurden berücksichtigt
werden.
Inzwischen wurde von der evangelischen Kirchengemeinde in Magstadt
eine erneute Petition beim Landtag von Baden-Württemberg eingereicht.
Wie der grüne Abgeordnete Hackl erfahren hat, bewirkt sie ebenfalls
einen Aufschub der Abschiebung bis zur Entscheidung des Vorsitzenden des
Petitionsausschusses, Ewald Veigel (FDP).