Europarat: Öcalan ist in schlechtem psychischem Zustand
Der in der Türkei inhaftierte Kurden-Führer Abdullah Öcalan
ist in schlechter psychischer Verfassung. Das geht aus einem in Straßburg
veröffentlichten Bericht des Anti-Folter-Komitees des Europarates
hervor. Dessen Mitglieder hatten Anfang März die Haftbedingungen Öcalans
auf der Insel Imrali im Marmarameer überprüft. Der PKK-Führer
sei von der Außenwelt abgeschnitten, er dürfe weder Radio hören,
noch Zeitung lesen, noch den Hochsicherheitstrakt im Gefängnis verlassen.
Den körperlichen Gesundheitszustand Öcalans hingegen bezeichneten
die Mitglieder des Anti-Folter-Komitees als „gut“.
Öcalan werde zwar inzwischen von einem Psychiater behandelt, aber
es müßten dringend Hafterleichterungen gewährt werden,
wird in dem Bericht betont. Der PKK-Chef müsse sich aus den Medien
informieren können, Zugang zu anderen Teilen des Gefängnisses
haben und öfter Besuch von Angehörigen bekommen dürfen.
Auch müsse das Sprechverbot des Gefängnispersonals aufgehoben
werden, fordert das Anti-Folter-Komitee.