Hochrangiger PKK-Funktionär in Berlin festgenommen
Dresden (AP) - In Berlin ist ein hochrangiger Funktionär der verbotenen
kurdischen Arbeiterpartei (PKK) festgenommen worden.
Der 31jährige steht im Verdacht, für die Besetzung des griechischen
Generalkonsulats am 16. Februar in Leipzig verantwortlich zu sein, wie
der Sprecher des sächsischen Landeskriminalamtes (LKA), Lothar Hofner,
heute in Dresden mitteilte. Der Mann wurde bereits am 15. April von Fahndern
des LKA aufgegriffen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Gegen ihn
besteht ein Haftbefehl des Amtsgerichtes Leipzig.
Nach Erkenntnissen der Polizei hat der PKK-Funktionär die gewaltsame
Besetzung des griechischen Generalkonsulats angeordnet und koordiniert.
Er telefonierte während dieser Zeit mit den Besetzern und gab konkrete
Anweisungen. Am 16. Februar, unmittelbar nach der Verschleppung von PKK-Chef
Abdullah Öcalan in die Türkei, hatten 73 Kurden um 8.30 Uhr das
Konsulatsgebäude gestürmt und drei Personen als Geiseln genommen.
Diese konnten am späten Abend des gleichen Tages von der Polizei befreit
werden.
Neben dem PKK-Funktionär sei auch sein bewaffneter Leibwächter
festgenommen worden, sagte der LKA-Sprecher. Außerdem fanden die
Beamten 27.000 Mark. „Der Betrag stammt offensichtlich aus Schutzgelderpressung“,
sagte Hofner.