Zukunft des Kurdenjungen Mehmet weiter unklar
Oschatzer Pfarrer will mit anderen kirchlichen Stellen Abschiebung
des 17jährigen verhindern
Oschatz. Die Zukunft des 17jährigen Kurden Mehmet Demir, der in der vergangenen Woche in der katholischen Kirche von Oschatz Asyl gefunden hat, ist nach den Pfingstfeiertagen weiter unklar. Pfarrer Peter Müller sagte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, daß er sich mit dem katholischen Büro Sachsen und dem evangelisch-lutherischen Missionswerk Leipzig in Verbindung gesetzt habe. "Wir wollen uns zusammen darum bemühen, daß die Abschiebung gestoppt wird. Ich hoffe, daß es schnell geht", sagte Müller. Dieter Braun, Ausländerbeauftragter des Missionswerkes Leipzig, berät den Oschatzer Pfarrer bei seinen nächsten Schritten. Aus seiner Erfahrung heraus, werde in den meisten Fällen von Kirchenasyl eine nochmalige Prüfung veranlaßt. "Bundesweit wird meist eine positive Lösung gefunden - ein Asylfolgeantrag, die Duldung oder die asylrechtliche Anerkennung", sagte Braun. Welche weiteren Schritte das katholische Büro Sachsens unternehmen will, war gestern nicht in Erfahrung zu bringen. Der zuständige Prälat ist erst heute wieder zu erreichen. Der 17jährige Mehmet fand in der Nacht zum Freitag vergangener Woche, dem 21. Mai, Asyl in der katholischen Kirche von Oschatz, nachdem sein Asylantrag am 19. April abgelehnt worden war. Rechtsanwalt Hans-P. Bemb, der den Kurden vertritt, hatte noch am Freitag vergangener Woche einen Vollstreckungsschutzantrag beim Verwaltungsgericht Leipzig eingereicht, mit dem die Abschiebung verhindert werden sollte.