Türkei: Einer von Öcalans Anwälten angeklagt
BM/AFP Istanbul/Mainz - Knapp eine Woche vor dem Prozeß gegen PKK-Chef Abdullah Öcalan ist in der Türkei Anklage gegen einen seiner Anwälte erhoben worden. Er soll die verbotene Arbeitspartei Kurdistans (PKK) unterstützt haben. Gegen Bulgan sowie gegen seine Sekretärin, die am 7. Mai in Istanbul festgenommene Dolmetscherin Sibel Ceylan, beantragte die Staatsanwaltschaft jeweils drei bis fünf Jahre Gefängnis wegen «Unterstützung einer terroristischen Organisation sowie wegen der «Verheimlichung von Dokumenten».
Die Anwälte Öcalans prangern die türkische Führung
und die Justiz des Landes an. Der Staat wolle einen Scheinprozeß
führen, der mit der Verhängung der Todesstrafe enden werde. «Selbst
unter Maßstäben des bestehenden undemokratischen türkischen
Rechtssystems» sei der Prozeß «rechtswidrig». Öcalan
habe noch keine Einsicht in die 44 Aktenordner umfassenden Dossiers erhalten,
auf die sich die Anklage stützt. Alle Gespräche mit dem inhaftierten
PKK-Chef fänden im Beisein von Sicherheitsbeamten statt. Sämtliche
Notizen werden zweimal kontrolliert.