Anschläge auf Büros Politisch motiviert
STUTTGART/BIETIGHEIM. Auf die Landesgeschäftsstelle von Bündnis 90/Die Grünen und das Wahlkreisbüro des SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Bury in Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) sind in der Nacht zum Freitag Anschläge verübt worden.
Mehrere Sicherheitsscheiben wurden in dem Stuttgarter Büro der
Grünen beschädigt und Farbbeutel gegen das Haus geschleudert,
teilte eine Polizeisprecherin mit. Im Büro von Martin Bury gingen
ebenfalls Fensterscheiben zu Bruch. An Hauswänden und auf dem Gehweg
fanden sich dort aufgesprühte Parolen. In einem Bekennerschreiben
des "Antiimperialistischen Aufbruchs" sei den Grünen vorgeworfen worden,
Kriegstreiber zu sein und sich mit der Türkei gegen die Kurden verbündet
zu haben, hieß es weiter. Der Landesvorsitzende der Grünen,
Andreas Braun, bezeichnete die Tat als "sinnlos, dumm und vollkommen unakzeptabel".
Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 20000 Mark.
Die Parolen bei Burys Büro bezogen sich auf den Krieg im Kosovo, humanitäre
Gründe dafür seien als "politisches Kalkül" bezeichnet worden,
teilte Bury mit. Er selbst werde als "Mörder" betitelt. Bury verurteilte
die Aktion. Er respektiere die Position der Gewaltlosigkeit, sagte er,
aber nur wenn sie auch ohne Gewalt vertreten werde. An seinem Büro
entstand ein Schaden von rund 5000 Mark.