Türkisches Radio startet am 7. Juni
Mit "Radyo 94.8 Metropol" startet am 7. Juni in Berlin erstmals ein türkisch-sprachiges Vollprogramm außerhalb der Türkei. Inhaltlich soll ein 24stündiges Hörfunk-Angebot neben türkischer Pop- und Unterhaltungsmusik vor allem Service und Information in türkischer Sprache umfassen. Entsprechend niedrig wird mit 25 Prozent der Wortanteil des Programms veranschlagt, zumal brisante Themen, wie etwa der Umgang mit der PKK, grundsätzlich nicht kommentiert werden sollen. Erklärte Zielgruppe von "Radyo Metropol" sind die rund 170 000 türkisch- und kurdischstämmigen Berliner: "Wir grenzen niemanden aus", erklärte jetzt Geschäftsführer Herbert. F. Schnaudt.
Die Investitionen des kommerziellen Projektes werden auf rund drei Millionen Mark pro Jahr veranschlagt. Wirtschaftlich will man mit 30 000 Hörern pro Stunde in drei Jahren den "Break even" erreicht haben und danach schwarze Zahlen schreiben. Im Erfolgsfall sieht Mitgesellschafter Schnaudt ähnliche Perspektiven in Köln, Nürnberg und dem Raum Ludwigshafen / Mannheim.
Hauptgesellschafter von "Radyo Metropol" mit 80 Prozent der Anteile ist nach dem Ausstieg des türkischen Mischkonzerns "Rumeli" vor einem Jahr die Ludwigshafener "Moira Rundfunk GmbH", hinter der die "Medien-Union" und damit die Verlagsgruppe der "Rheinpfalz" steht. Weitere Gesellschafter sind Geschäftsführer Schnaudt und der Medienanwalt Heinz-Werner Ehlgen mit jeweils 10 Prozent Anteilen.
Ein erster Versuch, in Berlin einen türkischsprachigen Sender zu etablieren, scheiterte letztes Jahr. "Radio Makaria" gab seine Sendelizenz Anfang Dezember 1998 noch vor Sendestart wieder zurück. Damals sollte die Station von einem Tochterunternehmen des Rumeli-Konzerns betrieben werden, der in der Türkei ein Dutzend Radio- und zwei private Fernsehstationen unterhält. RB/dpa