Kurden fordern Freilassung Öcalans
DEN HAAG (dpa). Kurden aus den Benelux-Ländern und Deutschland haben bei einer Großkundgebung in Den Haag die Freilassung des Führers der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, gefordert. An einem ruhig verlaufenen Demonstrationszug durch die Innenstadt nahmen nach Schätzungen der Polizei etwa 30 000 meist jüngere Kurden teilgenommen. Sie trugen Plakate mit dem Bild Öcalans sowie Fahnen mit dem Emblem der PKK mit sich und forderten Freiheit für den Separatistenführer. Öcalan steht seit Montag in der Türkei unter der Anklage vor Gericht, für den Tod von 30 000 Menschen verantwortlich zu sein.
Bundesinnenminister Otto Schily hat die Türkei zu einer friedlichen
Lösung der Kurdenfrage aufgerufen. ¸¸Die Türkei wäre
gut beraten, wenn sie nun einen groß angelegten Versuch unternähme,
die Kurdenfrage friedlich zu lösen'', sagte Schily. Für die Zusammenarbeit
von EU und Türkei spiele es eine große Rolle, ob die Todesstrafe
verhängt oder gar vollstreckt werde. Unterdessen sind bei Kämpfen
zwischen der PKK und dem türkischen Militär in den Provinzen
Bingöl, Diyarbakir und Van im Osten und Südosten des Landes 20
Rebellen und ein Soldat getötet worden. Dies berichtete die amtliche
Nachrichtenagentur Anadolu.