Neue Westfälische, 26.6.99
Auswärtiges Amt bestätigt erhöhtes Risiko für Kurden FiDel zu Kurden-Abschiebungen: Delbrück (fin). Einem Wehrdienstverweigerer droht in der Türkei eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren: Auf eine entsprechende Erläuterung von amensty international hat die Initiative "Flüchtlinge in Delbrück" (FiDel) in Zusammenhang mit der drohenden Abschiebung des auch aus diesem Grunde aus seiner Heimat geflüchteten, mittlerweile abgelehnten Asylbewerbers Bülent Özdemir (die NW berichtte) hingewiesen. Das Auswärtige Amt hatte bereits im Februar der Bundesregierung und nachgeordneten Stellen einen "ad hoc-Bericht" zum Problem der Abschiebungen in die Türkei nach der Öcalan-Verhaftung zugestellt - die endgültige Fassung wird möglicherweise nach einem Urteil fertiggestellt. Darin heißt es zwar, daß keine Erkenntnisse über Gewaltanwendungen an Zurückgekehrten vorlägen, angesichts der hochemotionalisierten Atmosphäre in Zusammenhang mit der Inhaftierung allerdings ein erhöhtes Risiko für Kurden bestünde. Axel Langer von "FiDel" verweist in diesem Zusammenhang darauf, daß verschiedene Gerichte unterschiedlich entschieden und damit teilweise ihren Ermessensspielraum zugunsten der Sicherheit kurdischer Flüchtlinge genutzt hätten. Die Initiative hat zur Zeit Kontakt mit etwa zehn Asylbewerbern und seit ihrer Gründung im November '98 rund 30 Flüchtlinge betreut. Der fünfköpfige Kern der Gruppe, zu dem immer wieder weitere
Interessierte kommen, trifft sich wieder am Mittwoch, 7. Juli, von 18-20
Uhr im evangelischen Gemeindezentrum am Triftweg.
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