Handelsblatt, 6.7. Türkische Truppen stoßen in den Norden Iraks vor Ankara macht PKK für Anschlag verantwortlich rtr ISTANBUL. Bei der Verfolgung kurdischer Untergrundkämpfer sind tausende türkische Soldaten nach Angaben der Sicherheistkräfte in den Norden des Irak vorgestoßen. Ein Militär teilte am Montag mit, die Truppen würden von Peschmerga-Kämpfern einer mit der Türkei verbündeten irakisch-kurdischen Gruppe unterstützt. Kämpfer der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) von Abdullah Öcalan benutzen den Nordirak als Ausgangsbasis für Angriffe im Südosten der Türkei. Öcalan war Anfang vergangener Woche von einem türkischen Staatssicherheitsgericht wegen Hochverrates zum Tode verurteilt worden. Bei einem Bombenanschlag der kurdischen Untergrundorganisation PKK in einem Park in Istanbul waren am Sonntag nach Angaben der Behörden ein Mann getötet und mehr als 20 Menschen verletzt worden. Die Splitterbombe sei aus Vergeltung für das Todesurteil gegen Öcalan gelegt worden, sagte der Gouverneur von Istanbul, Erol Cakir, am Montag. Die Zeitbombe war in einem Abfalleimer explodiert. Nach Öcalans Verurteilung in der vergangenen Woche hatte die PKK gedroht, ihre Anschläge auf das gesamte Land auszuweiten. Die Türkei macht Öcalan für den Tod von fast 30 000 Menschen im Unabhängigkeitskampf der Kurden im Südosten des Landes verantwortlich. Bereits nach Öcalans Festnahme im Februar war es in Istanbul zu einer Serie von Bombenanschlägen gekommen, für die die Behörden PKK-Kämpfer verantwortlich machen.
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