Türkei zeigt sich kompromißlos in Zypernfrage Gedenken an Putsch und Teilung vor 25 Jahren NIKOSIA, 15. Juli. Anläßlich des Jahrestags des Putsches gegen den damaligen zyprischen Präsidenten Makarios hat die türkische Seite ihre Haltung in der Frage der Wiedervereinigung der geteilten Insel bekräftigt. Der türkische Volksgruppenführer Rauf Denktasch erklärte am Donnerstag vor dem Parlament in Ankara Verhandlungen mit den Inselgriechen ohne Bedingungen seien nicht möglich. Dagegen sprach sich US-Verteidigungsminister William Cohen bei einem Treffen mit der türkischen Regierung am Donnerstag für Verhandlungen ohne Vorbedingungen aus. Sein türkischer Kollege Sabahattin Cakmakoglu sagte, Ankara und die USA seien in dieser Frage uneins. Schuldzuweisung an die USA Der zyprische Präsident Glafkos Klerides sagte in Nikosia nach einem Trauergottesdienst für die Opfer des Putsches vor 25 Jahren, eine Lösung der Zypernfrage sei nur auf der Grundlage der Resolutionen des UN-Sicherheitsrates möglich. Doch werde dies nur mit internationalem Druck auf die Türkei durchzusetzen sein. Der zyprische Parlamentspräsident Spyros Kyprianou beschuldigte die USA in den letzten 25 Jahren "nicht einen Finger gerührt" zu haben, um Zypern zu helfen. Bei der türkischen Invasion auf Zypern waren 200 000 Griechen und 50 000 Türken aus dem jeweils anderen Teil der Insel geflohen oder vertrieben worden, um ethnisch geschlossene Wohngebiete zu schaffen. Der Putsch war von der damaligen Militärregierung in Athen inszeniert worden, um die zu 80 Prozent von Griechen bewohnte Insel an das Land anzuschließen. (dpa) |