taz Berlin, 16.7.1999 Seite 19 Neun von insgesamt 229 Justizsenator: Nur neun Kurden innerhalb des Israelischen Konsulats verhaftet Offenbar haben sich im Innenbereich des Israelischen Generalkonsulats weitaus weniger Menschen aufgehalten als bisher immer behauptet wurde. Dies geht aus der Anwort von Justizsenator Ehrhart Körting (SPD) auf eine Anfrage des Abgeordneten Giyasettin Sayan (PDS) hervor. In der Antwort heißt es, daß insgesamt 229 Personen festgenommen wurden. Festnahmeorte seien Straßen rund um das Israelische Generalkonsulat gewesen, aber auch weiter entfernte Orte wie der Rathenauplatz. Doch nur neun Personen sind laut Körting aus dem Gebäude von Polizeibeamten herausgeführt worden, alle anderen Festnahmen erfolgten außerhalb des Konsulats. Auch ein Polizeivideo hatte bereits gezeigt, daß weniger Kurden an der Aktion beteiligt waren, als von israelischen Behörden behauptet wurde. Auf der Eingangstreppe waren nur etwa 20 Kurden zu sehen. Bei allen 229 festgenommenen Personen konnten insgesamt nur acht Gegenstände festgestellt werden, darunter ein Holzpflock, eine Baugerüststange, eine Eisenstange, ein Messer und drei Molotowcocktails. Gegen 33 Beschuldigte wurde bisher Anklage erhoben, gegen fünf Beschuldigte die Verfahren eingestellt. Gegen sechs Beschuldigte dauern die Ermittlungen an. nau |