Schwäbische Zeitung 19.7.99

US-Flugzeuge greifen Ziele im Süden Iraks an - Bagdad: 14 Tote

Bagdad (dpa) - 14 Zivilisten sind nach Angaben eines irakischen Militärsprechers am Sonntag bei Luftangriffen
amerikanischer und britischer Flugzeuge im Süden des Irak ums Leben gekommen.

17 weitere seien verletzt worden, als die in Saudiarabien gestarteten 16 Militärflugzeuge «zivile Einrichtungen» in
den südlichen Bezirken von Basra, al Muthanna, Zi Qar, Nega und Missan bombardiert hätten.

Die Maschinen seien von der irakischen Luftabwehr zur Umkehr gezwungen worden, sagte der Militärsprecher in
Bagdad. Auch aus der Türkei seien «feindliche Flugzeuge» in den irakischen Luftraum eingedrungen und von der
irakischen Luftabwehr beschossen worden.

Ein Sprecher des US-Zentralkommandos in Florida bestätigte, daß amerikanische Flugzeuge zwei
Raketenabwehrstellungen angegriffen hätten. Es habe sich um einen Akt der Selbstverteidigung gehandelt,
nachdem die Jets von irakischer Artillerie beschossen worden seien. Die US-Piloten hätten Präzisionswaffen
eingesetzt. Erkenntnisse über Opfer und Schäden gebe es nicht.

Die USA und Großbritannien fliegen über dem Irak Kontrollflüge in einer nördlichen und einer südlichen
«Flugverbotszone», um die dortige kurdische und schiitische Minderheit zu schützen. Bagdad erkennt diese
Verbotszonen nicht an und beschießt die Maschinen. Diese antworten mit Raketenfeuer auf die irakische
Flugabwehr.