junge Welt 23.8 1999

Öcalan-Mord gegen Bezahlung angeboten

London. Eine britische >>Sicherheitsfirma<< hat der türkischen Regierung angeboten, den Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdulah Öcalan, für einen zweistelligen Millionenbetrag zu ermorden. Dies geht aus einem Bericht der Zeitung The Sunday Times hervor. Die türkische Regierung habe die Privatfirma Aims Ltd. mit Sitz im ostenglischen Salisbury 1995 nach Wegen zur >>Beseitigung<< Öcalans befragt. Daraufhin habe die Firma angeboten, von ehemaligen Mitgliedern der Sondereinsatztruppe Special Air Service (SAS) eine türkische Sondereinheit ausbilden zu lassen, die Öcalan in einem Drittland ermorden sollte. dafür habe die Firma 5,75 Millionen Pfund (mehr als 17 Millionen Mark) verlangt. Als zweite Variante schlug Aims Ltd. die Entführung des PKK-Chefs vor, um ihn in der Türkei vor Gericht stellen zu können.
Die Firma verfügt nach Angaben der Sunday Times nicht nur über enge Kontakte zur SAS, sondern auch zu anderen britischen Sicherheitskräften. Dem Blatt zufolge ermöglichte Aims Ltd schließlich gemeinsam mit einer weiteren britischen Firma sowie dem US-Geheimdienst CIA und dem israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad die Festnahme Öcalans im Februar in Kenia. Ende Juni war Öcalan in der Türkei wegen Hochverrats zum Tode verurteilt worden.
(AFP/jW)