taz, 26.8.1999 Die Helfer in der Türkei geben auf Verwirrung um Zahl der Erdbebenopfer Istanbul (AP/taz) - Eine Woche nach dem Erdbeben in der Türkei haben die Behörden die Suche nach Überlebenden aufgegeben. Das berichtete gestern das regierungsnahe Massenblatt Hürriyet. Ein Regierungssprecher versuchte anschließend den Bericht zu entkräften, räumte jedoch gegenüber der Nachrichtenagentur AP ein, inzwischen würde man sich auf die Versorgung Obdachloser konzentrieren, die Aufräumarbeiten würden jetzt rasch vorangetrieben. In den am stärksten betroffenen Städten Gölcük und Izmit waren gestern statt Suchtrupps Bagger und Planierraupen im Einsatz. Der türkische Krisenstab korrigierte die Zahl der geborgenen Toten von knapp 18.000 auf 12.514. Begründung: Daten aus Izmit seien falsch in einen Computer übertragen worden. An der geschätzten Gesamtzahl von 40.000 Todesopfern dürfte das jedoch nichts ändern. Denn noch immer werden etwa 30.000 Menschen unter den Trümmern vermutet. |