Yahoo, 1. Oktober 1999, 23:15 Uhr Neun PKK-Kämpfer ergeben sich türkischen Behörden von: seh/sws Diyarbakir, 01. Okt - Neun Kämpfer der kurdischen Arbeiterpartei (PKK) sind dem Aufruf ihres Führers Abdullah Öcalan gefolgt und haben sich am Freitag den türkischen Behörden ergeben. Wie die kurdische Nachrichtenagentur DEM meldete, begaben sich die sechs Männer und drei Frauen in dem zentraltürkischen Dorf Gelisim im Kreis Semdinli in den Gewahrsam türkischer Sicherheitskräfte. Das türkische Militär bezeichnete den Schritt als bedeutungslos. Die Streitkräfte forderten die PKK auf, sich als Ganzes zu ergeben und kündigten an, sie würden eine Offensive starten und die Separatisten im Irak verfolgen. Die neun Kurden gehören der Guerillagruppe für Frieden und Demokratie an. Auch der ehemalige Europasprecher der nationalen Befreiungsfront Kurdistans (ERNK) stellte sich. Nachdem ihnen ihre Sicherheit garantiert worden sei, seien die Kurden mit einem Hubschrauber weggebracht worden, sagte Irfan Dundar, Rechtsanwalt der Gruppe. Die Gruppe habe Briefe an den türkischen Präsidenten, den Ministerpräsidenten, den Generalstabchef und den Parlamentspräsidenten dabei. Der Schritt sei sehr schwierig gewesen, sagte Dundar, er zeige aber den guten Willen der PKK und ihren Wunsch nach Frieden. Bislang seien die Friedensbemühungen einseitig, sagte Dunbar. Er erwarte aber, dass die Türkei jetzt positive Schritte unternehmen werde. Der im Juni von einem türkischen Gericht zum Tode verurteilte Öcalan hatte in der vergangenen Woche gefordert, eine Gruppe der kurdischen Rebellen solle sich mit ihren Waffen den türkischen Behörden ergeben. Damit sollten sie ihre Entschlossenheit demonstrieren, den sei 15 Jahren dauernden Konflikt zu beenden. Mehr als 30.000 Menschen starben in den Kämpfen zwischen türkischem Militär und PKK, die zunächst für einen eigenen Staat gekämpft hatten. Nach eigenen Angaben verlangen sie inzwischen das Recht auf die Ausübung ihrer eigenen Kultur.
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